Bei diesem Menüpunkt sollten Sie ankommen, nachdem Sie die Root-Partition
gemountet haben, außer wenn Sie diesen Menüpunkt schon bei einem früheren
Durchgang von dbootstrap
abgearbeitet haben. Zunächst werden Sie
um eine Bestätigung gefragt, ob die gewählte Root-Partition wirklich die
gewünschte ist. Anschließend werden Sie in einem eigenen Fenster dazu
aufgefordert, das Medium zu bestimmen, das den Linux-Kernel enthält. Wählen
Sie das Medium aus, von dem der Kernel und die Module installiert werden
sollen.
Wenn Sie von einem lokalen Dateisystem installieren, wählen Sie ``harddisk'', sofern dieses Dateisystem noch nicht gemountet ist. Andernfalls wählen Sie ``mounted''. Dann geben Sie die Partition an, auf die Sie die Debian-Software kopiert haben (siehe Von einer Festplatte booten, Abschnitt 5.4). Anschließend müssen Sie den Pfad angeben, an dem die Software liegt (stellen Sie sicher, daß Sie am Anfang ein / eingeben). Nun sollten Sie dbootstrap die Software suchen lassen (Sie können sie auch von Hand auswählen falls nötig).
Haben Sie sich für ein Disketten-Laufwerk entschieden, müssen Sie nun die Notfall-Diskette des Installationssatzes (Rescue Floppy) einlegen - wahrscheinlich befindet sie sich bereits im Laufwerk. Anschließend müssen die Treiber-Disketten (Driver Floppies) eingelegt werden. Von diesen Disketten werden dann alle Treiber auf die Festplatte kopiert und anschließend konfiguriert.
Wenn Sie den Kernel und die Module über ein bestehendes Netzwerk installieren
möchten, können Sie dies mit der Option ``nfs'' erreichen. Dazu muss die
Netzwerkkarte natürlich vom Standard-Kernel direkt unterstützt werden. Wenn
die Option ``nfs'' nicht angeboten wird, müssen Sie ``Abbruch'' drücken und
zunächst den Schritt ``Konfiguration des Netzwerks'' abarbeiten (siehe ``Konfiguration des
Netzwerks'', Abschnitt 7.4)supports-nfsroot. Anschließend führen Sie
erneut diesen Installationsschritt aus. Wählen Sie die Option ``nfs'' und
teilen Sie anschließend dbootstrap
den Namen und Pfad des
NFS-Servers mit. Vorausgesetzt, Sie haben die Notfall-Diskette und
Treiber-Disketten Images an entsprechender Stelle auf dem NFS Server abgelegt,
sollten die entsprechenden Dateien zur Installation von Kernel und Modulen zur
Verfügung stehen.
Wenn Sie eine diskless Workstation installieren, sollten Sie das Netz bereits, wie in ``Konfiguration des Netzwerks'', Abschnitt 7.4 beschrieben, konfiguriert haben. Daher sollten Sie jetzt die Möglichkeit haben, den Kernel und die Module via NFS zu installieren. Alles weitere läuft dann wie oben beschrieben ab.
Für andere Installationsmedien könnten weitere Schritte nötig sein.
Es gibt einen alternativen Menüpunkt ``Konfiguration der PCMCIA-Unterst&252;tzung'' vor dem Punkt ``Einbinden und Konfigurieren der Treibermodule'', der im nächsten Abschnitt behandelt wird. Benutzen Sie diesen Menüpunkt, um die PCMCIA-Unterstützung zu konfigurieren.
Falls Sie die Installation über ein PCMCIA-Gerät (z.B. eine PCMCIA-Ethernet-Karte oder ein PCMCIA-CDROM) durchführen möchten, dann müssen Sie diesen Punkt auswählen. Wenn Ihr Rechner zwar PCMCIA besitzt, die Unterstützung jedoch nicht für die Installation benutzt wird, dann können Sie auf diesen Schritt verzichten. Sie können PCMCIA ganz einfach auch zu einem späteren Zeitpunkt einrichten, nachdem die Basis-Installation abgeschlossen ist.
Wenn Sie diesen Punkt auswählen, werden Sie gefragt, welcher PCMCIA-Controller
in Ihrem System installiert ist. In den meisten Fällen ist das ein
i82365, teilweise jedoch ein tcic. Hier sollten
Ihnen die technischen Informationen zu Ihrem Notebook weiterhelfen. Meist
können sie die einstellbaren Optionen leer lassen. Ausnahmen bestätigen aber
die Regel. Weitere Informationen erhalten Sie in der Linux PCMCIA
HOWTO
, insbesondere wenn die Defaults bei Ihnen nicht funktionieren.
In außergewöhnlichen Fällen ist es nötig, die Konfigurationsdatei
/etc/pcmcia/config.opts
zu editieren. Dazu öffnen Sie die zweite
Konsole (Alt-F2) und editieren die Datei. Anschließend richten Sie
PCMCIA erneut mit dbootstrap
ein oder reloaden die Module manuell
mit insmod
und rmmod
.
Wenn Sie die PCMCIA-Unterstützung fertig konfiguriert haben, dann sollten Sie
zum nächsten Abschnitt und zur Konfiguration der anderen Treiber übergehen.
Nach Auswahl von ``Einbinden und Konfigurieren der Treibermodule'' konfigurieren Sie die Treiber der Geräte in Ihrem System. Wählen Sie die zu Ihrer Hardware passenden Treiber aus. Wenn Sie sich nicht sicher sind, geben Sie den Treibern keine Parameter mit. Die von Ihnen so eingerichteten Treiber werden beim nächsten Bootvorgang automatisch geladen. Sie müssen an dieser Stelle nicht alle Treiber konfigurieren, wichtig sind im Moment nur die Treiber für die Module, die zur Installation benötigt werden.
Alle übrigen Module können Sie später jederzeit mit dem Befehl
modconf
auf einem fertig installierten System installieren und
konfigurieren.
Selbst wenn Ihr Computer nicht an ein Netzwerk angeschlossen ist, müssen Sie das Netzwerk einrichten. In dem Fall reicht es jedoch, wenn Sie die ersten beiden Fragen beantworten. Nach ``W&228;hlen Sie den Rechnernamen'' geben Sie Ihrem System einen Namen und Ist Dein System mit einem Netzwerk verbunden? verneinen Sie in diesem Fall.
Ist Ihr Rechner jedoch an ein Netzwerk angeschlossen, benötigen Sie die in Netzwerk, Abschnitt 3.2.1 beschriebenen Informationen. Fragen Sie gegebenenfalls Ihren Netzwerkadministrator.
Achtung: Wenn Ihre Hauptverbindung zum Netzwerk über Einwahl und PPP erfolgt, dann sollten Sie das Netzwerk nicht konfigurieren.
dbootstrap
wird Ihnen eine Reihe von Fragen über Ihre
Netzwerkanbindung stellen. Nach deren Beantwortung wird das System die
gesammelten Informationen abschließend auflisten und sich von Ihnen nochmal
bestätigen lassen. Sollten Sie sich vertippt haben, ist das also nicht
schlimm. Als nächstes werden Sie gefragt, mit welchem Gerät Sie die
Netzverbindung herstellen. Normalerweise ist dieses ``eth0'' (die erste
Ethernetkarte). Auf einem Laptop wird die primäre Netzwerkverbindung
wahrscheinlich über ``pcmcia'' hergestellt.
In den nächsten Absätzen wird erläutert, welche Bedeutung die gerade aufgelisteten Angaben haben. Der Name des Rechners ist meist eine Phantasiebezeichnung, die sich der Benutzer ausgedacht hat. In Netzwerken kann der Name auch die Funktion des Rechners wiederspiegeln. Beispiele für Rechnernamen sind finlandia oder isdn-gate.
Der Domainname ist die Adresse Ihres Rechners und wird an den Rechnernamen angehängt. Dadurch können zum Beispiel Emails an Ihren Rechner weltweit zugestellt werden. Der Domainname enthält meist, wie eine normale Adresse, zusätzlich Informationen über die Lage. Die Domain oche.de liegt z.B. in Aachen (auf Platt ``Oche'') und ist in Deutschland (``de'') beheimatet. Die Kombination aus Rechner- und Domainname ist weltweit eindeutig. Neben dem Namen kann der Computer noch eine IP-Nummer bekommen, die ebenfalls auf der ganzen Welt eindeutig ist.
Die nächsten Begriffe sind nur für Netzwerke von Bedeutung. Falls Sie also mit Ihrem Computer ins Internet gehen, so wird Ihnen der zuständige Provider die für Sie gültigen Werte mitteilen. Mit Hilfe der Netzwerkmaske und der Broadcast-Adresse wird die Verteilung von Datenpaketen in Ihrem lokalen Netz (LAN/Intranet) und auch im Internet gesteuert.
Das Gateway übernimmt den Transport der Datenpakete in andere Netze, also auch von Ihrem lokalen Netz ins Internet. Bei vielen Internetdiensten geben Sie einen Rechnernamen an. Um nun die Verbindung dorthin aufbauen zu können, benötigt Ihr Computer jedoch die IP-Nummer dieses Rechners. Die Umsetzung von Rechnernamen in eine IP-Nummer übernimmt der Name-Server. Da er für die gesamte Domain zuständig ist, heißt der Dienst Domain Name Service (DNS).
Nun ein paar sehr technische Details, die Sie vielleicht doch nützlich finden:
Die Netzwerkprogramme nehmen standardmäßig an, daß sich die IP-Netzwerkadresse
durch die bitweise UND-Verknüpfung der IP-Adresse des Rechners und der
Netzwerkmaske ergibt. Weiter wird vorausgesetzt, soweit nichts anderes
angegeben wird, daß sich die Broadcast-Adresse durch bitweise ODER-Verknüpfung
von der IP-Adresse des Rechners und von der bitweisen Negation der
Netzwerkmaske ergibt. Eine weitere Annahme ist, daß der Gateway-Rechner
gleichzeitig als DNS Server fungiert. Sollten Sie die notwendigen
Informationen nicht ermitteln können, so versuchen Sie es doch zunächst mit den
Annahmen des Systems. Soweit notwendig können Sie die Einstellungen nach
Abschluß der Installation verändern indem Sie
/etc/init.d/networking
bzw. /etc/network/interfaces
editieren (auf einem Debian GNU/Linux-System werden die System-Dienste durch
Skripte in /etc/init.d
gestartet).
Wählen Sie nun den Menüpunkt ``Installation des Basissystems'' aus. Das System
bietet Ihnen verschiedene Medien an, von denen das Basis-System installiert
werden kann.