Debian lässt sich von verschiedenen Quellen aus installieren. Sowohl eine Installation von lokalen Medien (CD, Festplatte, Disketten) als auch eine Installation über das Netzwerk (FTP, NFS, PPP, HTTP) ist möglich. Zusätzlich werden eine Reihe von Hardware Konfigurationen unterstützt, möglicherweise werden Sie noch das eine oder das andere an Ihr System anpassen müssen. Dieses Kapitel legt die unterschiedlichen Möglichkeiten dar.
Während der Installation ist es möglich verschiedene Installationsmedien für die unterschiedlichen Schritte zu benutzen. Zum Beispiel könnten Sie von einer Diskette booten, dann aber für den Rest von einer CD oder der Festplatte installieren.
Ihr Debian GNU/Linux System wird sich während der Installation von einem kleinen Installationssystem im RAM zu einer ausgewachsenen Debian GNU/Linux Installation auf Ihrer Festplatte entfalten. Das Ziel der ersten Installtionsschritte ist das Zugänglichmachen zusätzlicher Hardware (z.B. Netzwerkkarten) und Software (z.B. Netzwerk Protokolle oder Dateisysteme), so dass es möglich ist, von einer größeren Anzahl von Quellen aus zu installieren.
Für die meisten Leute ist es wohl am einfachsten, einen Satz von Debian CDs zu benutzen. Wenn Ihr Computer das Booten von einer CD unterstützt, dann können Sie auf einfache Weise Debian GNU/Linux installieren. Konfigurieren Sie Ihren Rechner einfach so, dass die CD gebootet wird (siehe dazu Boot-Laufwerk bestimmen, Abschnitt 3.6.2. Starten Sie neu und lesen Sie im nächten Kapitel weiter.
Wenn diese Installationsmethode nicht auf Anhieb funktioniert, lesen Sie hier
weiter.
Im folgenden finden Sie eine Übersicht über die einzelnen Schritte der Installation von Debian, wenn Sie nicht von einer CD booten.
Während Sie das System installieren, sollten Sie sich über einige Abhängigkeiten im Klaren sein. Die erste Entscheidung betrifft den Kernel. Den Kernel, den Sie zum Installieren benutzen, ist der gleiche Kernel, den das voll konfigurierte System verwenden wird. Da die Treiber Kernel-spezifisch sind, muss auch das korrekte Treiberpaket gewählt werden. Genaueres erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Unterschiedliche Kernel bieten von Haus aus auch unterschiedliche Netzwerktreiber und Protokolle an. Sie limitieren oder erweitern so auch die Anzahl der möglichen Installationsquellen, besonders während der ersten Installationsschritte.
Letztendlich bestimmen die Treiber, die Sie laden, die verfügbare Hardware
(z.B. Netzwerkkarten, Festplattencontroller) bzw. die verfügbaren
Dateisysteme (z.B. FAT, NTFS, oder NFS) und Protokolle (z.B. PPP) für den
Rest der Installation.
Wie schon erwähnt, gibt es verschiedene Kernel, die alle unterschiedliche Hardware unterstützen. Die für Intel x86 verfügbaren Kernel Images sind:
Die Kernel Konfigurationsdateien (``kernel-config'') finden sich in den entsprechenden Unterverzeichnissen.
Ausserdem dem Booten von einer Diskette gibt es noch andere Möglichkeiten der
Installation.
Dieser Abschnitt führt die Hardware-Komponenten an, die während der
verschiedenen Installationsschritte laufen sollte und die dies normalerweise
auch tun. Es gibt allerdings keine Garantie, dass alle Hardware-Komponenten
eines Typs auch mit allen Kernel funktionieren. Zum Beispiel werden RAID
Festplatten nicht verfügbar sein, bis nicht die entsprechenden Treiber
installiert worden sind.
Der erste Schritt, das Booten des Installationssystems, ist wohl der wichtigste. Das nächste Kapitel wird genauer darauf eingehen. Es gibt folgende Möglichkeiten zum Booten des Installationssystems:
loadlin
).
Die folgende Tabelle zeigt auf, welche Quellen zu welchem Zeitpunkt des Installationsprozesses zur Verfügung stehen. Die Spalten bezeichnen verschiedene Schritte der Installation, geordnet von links nach rechts. Ganz rechts ist die Installationsmethode angeführt. Eine leere Zelle bedeutet, dass diese Methode nicht zur Verfügung steht, ein ``J'', dass sie benutzt werden kann, und ein ``V'' steht für ``möglicherweise nutzbar''.
Boot | Kernel Image | Treiber | Basissystem | Pakete | Methode -----+--------------+---------+-------------+----------+-------- V | | | | | tftp V | J | J | J | J | diskette V | J | J | J | J | CD-ROM V | J | J | J | J | hard disk | J | J | J | J | NFS | | V | V | J | LAN | | | | J | PPP
Beispiel: die Tabelle zeigt, dass man PPP nur benutzen kann, um Pakete zu installieren.
Beachten Sie, dass mit manchen Installationsmethoden nur nach einer Quelle für die Kernel Images und Treiber gefragt wird. Wenn von einer CD gebootet wird, werden automatisch die Komponenten ausgewählt, die sich auf der CD befinden. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist: Sobald man von einer Diskette gebootet hat, kann man auf eine bessere Installationsmethode umsteigen. Allerdings müssen sind Sie natürlich an die Möglichkeiten des gewählten Bootkernel halten.
``LAN'' und ``PPP'' beziehen sich auf Installationsmethoden, die das Internet
nutzen, wie FTP, HTTP.
Besorgen Sie sich einen Satz Debian GNU/Linux CDs und booten Sie von ihnen.
Wenn Sie von einer CD nicht booten können, so ist es immer noch möglich mit Hilfe der CD Boot-Disketten zu erstellen oder von einem Betriebssystem aus zu booten. Wenn Sie in einem anderen Betriebsystem etwas freiem Speicherplatz zur Verfügung haben, können Sie Boot-Disketten der CD erstellen.
Das Installationssystem kann viele Dateisysteme lesen (NTFS ist die berühmte Ausnahme, denn der passende Treiber muss geladen werden). Wenn es Ihr Dateisystem lesen kann, so sollten Sie die Dokumentation, die Boot Images und Utilities herunterladen. Zusätzlich brauchen Sie das Basissystem und das richtige Treiberarchiv in einer Datei. Booten Sie, und geben Sie die korrekte Position an.
Sie sollten jenen Installationsweg wählen, der für Sie am einfachsten ist.
Disketten zu benutzen ist weder einfach noch zuverlässig, und man sollte so
schnell wie möglich auf eine bessere Methode umsteigen. Disketten haben aber
auch Vorteile: Sie werden von so gut wie jedem System unterstützt und sind im
Vergleich zum Booten von einem anderen Betriebsystem aus einfach zu benutzen.
Disketten sind trotz ihrer Nachteil für das erste Booten geeignet.
install.de.txt
install.de.html
install.de.pdf
fdisk.txt
cfdisk.txt
.../current/basecont.txt
.../current/md5sum.txt
md5sum
besitzen, können Sie sicherstellen, dass Ihre Dateien sich
im Originalzustand befinden, indem Sie md5sum -v -c md5sum.txt
ausführen.
Im folgenden finden Sie die Vor- und Nachteile der einzelnen Quellen.
Eines der Probleme bei der Erstinstallation eines Linux-Systems scheint beim Diskettenlaufwerk aufzutreten.
Das Einlesen der ersten Diskette, der Notfall-Diskette, ist eines der Probleme, weil es mit Hilfe des BIOS erfolgt. Dabei zeigt sich, dass das BIOS die Diskette nicht so zuverlässig lesen kann, wie es der Linux-Treiber zu tun pflegt. In Extremfällen beendet das BIOS einfach den Lesevorgang, ohne einen Hinweis zu darauf zu geben, dass es die Daten von der Diskette nicht einwandfrei einliest. Auch bei den nachfolgenden Disketten kann es zu Problemen kommen. Ein Hinweis dafür ist, wenn der Bildschirm mit disk I/O error-Meldungen gefüllt wird.
Wird Ihr Installationsvorgang einmal bei einer bestimmten Diskette unterbrochen, dann sollten Sie sich zunächst zugehörige Disketten-Image erneut besorgen und auf eine andere Diskette schreiben. Die alte Diskette neu zu formatieren ist nicht immer ausreichend, auch wenn sie anscheinend fehlerfrei zu formatieren und zu beschreiben ist. Manchmal hilft es auch, die Disketten auf einem anderen Rechner zu beschreiben.
Es ist möglich, dass einfaches Neustarten des Rechners mit der gleichen
Diskette zu einem erfolgreichen Booten führen kann. Der Grund dafür liegt in
der fehlerhaften Hard- oder Firmware des Laufwerks.
Von Disketten zu starten wird von den meisten Plattformen unterstützt. Um von Diskette zu booten von Disketten, laden Sie einfach das Notfall-Disketten Image und das Treiber-Disketten Image herunter. Wenn es nötig ist, können Sie die Notfall-Diskette auch verändern, zum Beispiel den Kernel ersetzen. Dies wird in Kernel der Notfalldiskette ersetzen, Abschnitt 11.3 beschrieben.
Die Notfall- und Root-Diskette passen nicht zusammen auf eine Diskette, also
müssen Sie die Rootdiskette auf eine separate Diskette schreiben. Diese
Diskette wird genauso wie die anderen erstellt. Sobald der Kernel von der
Notfalldiskette geladen worden ist, werden Sie aufgefordert die Root-Diskette
einzulegen. Lesen Sie Booten mit der
Notfall-Diskette, Abschnitt 5.6.
Das ist nicht die beste Methode, um Debian zu installieren, weil Disketten störanfällig sind. Benutzen Sie Disketten nur, wenn Sie keine andere Möglichkeit haben. Folgende Schritte müssen ausgeführt werden:
Bei den Disketten-Images handelt es sich um Dateien, die den gesamten Inhalt
einer Diskette in roher Form enthalten. Disketten Images wie z.B. resc1440.bin
können nicht einfach auf eine
Diskette kopiert werden. Ein spezielles Programm muss stattdessen benutzt
werden, um das Image 1:1 auf die Diskette zu schreiben. Dieses ist nötig, weil
der Inhalt Sektor für Sektor auf die Diskette kopiert werden muss.
Es gibt je nach verwendeter Plattform verschiedene Techniken, aus den Disketten
Images fertige Disketten zu erzeugen. Im folgenden erfahren Sie, wie Sie die
Disketten auf unterschiedlichen Plattformen erzeugen. Unabhängig davon, welche
Methode Sie benutzen, um die Installations-Disketten zu erzeugen, sollten Sie
den Schreibschutz zu aktivieren, nachdem Sie die Diskette geschrieben haben.
Um die Disketten Images auf eine Diskette zu schreiben, müssen Sie unter Debian in der Gruppe disk sein, oder als root arbeiten. Legen Sie dazu eine funktionsfähige leere Diskette in das Diskettenlaufwerk ein und benutzen Sie den Befehl:
dd if=Dateiname of=/dev/fd0 bs=512 conv=sync ; sync
Dateiname ist dabei der Name eines Disketten Images.
/dev/fd0 ist der üblicherweise benutzte Name für das erste
Diskettenlaufwerk. Wenn Sie unter einem anderen Unix-System arbeiten, kann er
anders lauten (auf Solaris ist es beispielsweise /dev/fd/0). Der
obige Befehl wird eventuell beendet, bevor Unix die Daten tatsächlich auf die
Diskette geschrieben hat. Achten Sie daher auf das Aktivitäts-Lämpchen am
Laufwerk, bevor Sie die Diskette herausnehmen. Auf einigen Systemen müssen Sie
einen speziellen Befehl aufrufen, um die Diskette aus dem Laufwerk auswerfen zu
lassen (auf Solaris benutzen Sie dazu eject
).
Manche Systeme mounten eingelegte Disketten automatisch. Um die Disketten
sektorweise beschreiben zu können, müssen Sie diese Eigenschaft ausschalten.
Das Beschreiben mit den Image Dateien ist nur im sogenannten raw mode
der Diskettenlaufwerke möglich. Wie Sie dies erreichen, ist abhängig vom
verwendeten Betriebssystem. Stellen Sie z.B. unter Solaris sicher, dass
vold
nicht läuft. Fragen Sie dazu im Bedarfsfall Ihren
Systemadministrator.
Sie finden das Programm rawrite2.exe
im selben Verzeichnis wie die
Image Dateien. Dort finden Sie auch die Textdatei rawrite2.txt,
welche weitergehende Erläuterungen zu rawrite2.exe
enthält. Um
die Installationsdisketten zu erstellen, also die Image Datei auf die Diskette
zu kopieren, geben Sie den folgenden Befehl ein:
rawrite2 -f Dateiname -d Laufwerk
Als Dateiname geben Sie den Namen der Image-Datei an und als Laufwerk den gewünschten Laufwerksbuchstaben. So beschreiben Sie beispielsweise die Root-Diskette, die in Ihrem A:-Laufwerk liegt, folgendermaßen:
rawrite2 -f root.bin -d a:
Von einer CD zu booten ist eine der einfachsten Methoden das System zu installieren. Wenn Sie das Pech haben, dass der Kernel auf der CD auf ihrem System nicht läuft, müssen Sie eine andere Installationsmethode wählen.
Die Installation von einer CD ist in Von CD-ROM installieren, Abschnitt 5.5 beschrieben.
Beachten Sie, das einige CD-Laufwerke besondere Treiber benötigen und daher in
den ersten Installationsschritten nicht verfügbar sind.
Aus einem bereits installiertem Betriebssystem heraus zu starten ist eine bequeme Möglichkeit; auf einigen Systemen ist es die einzige unterstützte Methode. Sie ist in Von einer Festplatte booten, Abschnitt 5.4 beschrieben.
Exotische Hardware oder Dateisysteme können den Zugriff auf
Installationsdateien während der ersten Installationsschritten verhindern.
Wenn Sie nicht vom Linux Kernel unterstützt werden, sind die Dateien selbst am
Ende der Installation nicht verfügbar.
Nur das Basissystem kann über NFS installiert werden. Um es zu installieren
müssen Sie die Notfall-Diskette und die Treiber-Disketten lokal vorliegen haben
und zuerst die Installation wie in in Booting
Into Your New Debian System, Kapitel 8 beschrieben, starten. Vergessen Sie
nicht, das Modul (den Treiber) für die Netzwerkkarte und das Dateisystem Modul
für NFS zu laden. Wenn dbootstrap
Sie nach dem Ort des
Basissystems fragt, wählen Sie NFS und folgen Sie den Instruktionen.